BUNDjugend  

10 Gründe für eine vegane Ernährung

Schon länger achten wir als BUNDjugend darauf, uns bei Veranstaltungen, die wir organisieren, möglichst vegan zu ernähren. Es geht uns dabei nicht darum, dass jede*r sofort Veganer*in werden soll, sondern darum, dass man sich einfach mal ausprobiert.
Wir sprechen uns für eine vegane Ernährungsweise aus, weil sie ohne Zweifel die mit Abstand umweltschonendste Art ist, sich zu ernähren. Was an tierischen Nahrungsmitteln so umweltschädigend ist, erklären wir hier.

1) Vorab sei gesagt, dass das Problem durch die Masse entsteht, d.h. dadurch, dass es sogenannte Megaställe gibt, in denen Tausende bis Hunderttausende von Tieren auf engstem Raum gehalten werden. Die Nachfrage für tierische Produkte ist nach wie vor sehr hoch.

2) Bei der veganen Ernährung können die Nahrungsmittel nach der Ernte direkt gegessen bzw. verarbeitet werden. Anders ist es bei den Tierprodukten. Erst einmal müssen die Futtermittel für all die Nutztiere angebaut werden (Mais, Soja). Dafür werden enorme Flächen an Land gebraucht. Auf einem Drittel des kultivierten Landes weltweit wachsen Futtermittel, die u.a. durch Rodung des Regenwaldes in Lateinamerika und anderen Regionen geschaffen werden. Auf den abgeholzten Flächen grasen auch Rinder. Damit verlieren wir nie wieder herstellbaren Wald, ohne den das Klima erheblich verändert, es wärmer wird und die Polkappen noch rascher schmelzen.

3) Die Futtermittel werden mit Pestiziden und anderen umweltschädlichen Chemikalien besprüht, damit das Futter möglichst schnell und in großen Mengen bereitgestellt werden kann. Pestizide sind höchst unnatürliche Stoffe, die einen Verlust an Artenvielfalt bewirken. Durch den permanenten Anbau der selben Pflanzen (Monokulturen), werden dem Boden sämtliche Nährstoffe entzogen und statt dem einstigen Wald entsteht ein brachliegender, kranker Boden.

4) Der Export von Schlachtabfällen ins Ausland zerstört die dortige Wirtschaft. Die Transporte (Import von Futtermitteln und Export von Fleischprodukten), in der Regel mit Containerschiffen, sind äußerst energieaufwendig.

5) Auf ein Kilogramm Rindfleisch kommen bis zu 15.000 Liter Wasser! Diese Menge kommt durch das Wasser, was für den Futtermittelanbau, die Tierhaltung und Schlachtung benutzt wird, zusammen. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Kartoffeln benötigt 250 Liter .

6) Es wird nicht nur unglaublich viel Wasser verschwendet, sondern auch durch die Antibiotika und andere Medikamente, die den Tieren gegeben wird, verschmutzt. Die Rückstände der Medikamente können sehr schlecht aus den Kläranlagen gefiltert werden, sodass sie auch zum Problem für die Menschen werden.

7) Die Gülle der Nutztiere beinhaltet Nitrate und Phosphate, die in das Grundwasser sickern können und besonders für Säuglinge gefährlich sind.

8) Bei dem gesamten Prozess werden giftige Gase ausgestoßen. Methan ist 25x klimaschädlicher als CO2 und wird bei Rindern im Verdauungsvorgang erzeugt. Ammoniak, das durch den Abbau von Eiweiß und Harnstoff in den Exkrementen entsteht, reichert sich in der Luft an. Eine hohe Konzentration von Ammoniak fördert die Entstehung gesundheitsschädlichen Feinstaubs, das Grundwasser wird belastet und es trägt zur Versauerung von Böden bei. Durch stickstoffhaltige Düngemittel, die für den Anbau der Futtermittel verwendet werden, entsteht Lachgas (ganze 300x schädlicher als CO2), was zum Abbau der Ozonschicht führt. 65% Stickoxide, die die Atmungsorgane reizen und schädigen und 37% Methan sind auf die globale Viehhaltung zurückzuführen. Laut des Umweltbundesamtes stammen 81% der Lachgasemissionen und 58% der Methanemissionen in Deutschland aus der Landwirtschaft .

9) Die Tiere werden in der Massentierhaltung gequält und absolut unwürdig gehalten. Sie leiden, gesundheitlich, wie psychisch. Die Tiere stehen aufgrund der Haltung permanent unter Stress. Dass die Menschen so mit den Tieren umgehen, ist alles andere als richtig und nachhaltig. Wie kann eine gesunde und bessere Welt entstehen, wenn wir wehrlose und unschuldige Tiere für eigennützige Zwecke in Massen abschlachten? Die Beziehung zwischen Mensch und Tier muss sich grundlegend ändern, damit es dem ganzen Planeten samt seinen Bewohner*innen wieder bessergeht.

10) Die Nutztierhaltung macht ein Drittel des globalen Treibhauseffektes aus! Das ist mehr als der Verkehr an Treibhausgasemissionen produziert. Die Studie Livestock and Climate Change (2009) von dem anerkannten World Watch Institute geht sogar davon aus, dass die tierische Ernährung für 51% der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist!

Unsere Ernährungsweise hat demnach einen weitaus größeren Einfluss auf das Klima als gedacht.