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Ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck ist eine Dokumentation dessen, wie viel der Erde jeder Mensch verbraucht. Die Frage dahinter lautet: Wie viel Natur haben wir und wie viel Natur brauchen wir?

Wird unser Fußabdruck berechnet, werden dabei in erster Linie Flächen betrachtet. Dazu gehören Flächen, die für Essen, Straßen, Häuser, Fasern, Holz und das Absorbieren von CO2 genutzt werden. Die Berechnung der Naturnutzung wird z.B. für die Bestimmung gebraucht, wie viele Erden die Menschheit braucht. Das heißt, der weltweite Fußabdruck sollte so aussehen, dass wir maximal eine Erde mit unserer Flächennutzung brauchen. Brauchen wir mehr, zerstört unser Ressourcenhunger die Erde zu schnell, leben wir also über unsere Verhältnisse.

Kritik an dieser Berechnung gibt es auch, z.B. werden Aspekte wie Artenvielfalt, Umweltverschmutzung, nicht erneuerbare Ressourcen oder Wasserverbrauch nicht mit einberechnet.

Wir als BUNDjugend kritisieren außerdem, dass die Idee des ökologischen Fußabdrucks den klimakritische Blick auf das Handeln von Einzelpersonen verschiebt – weg von der Verantwortung von Industrie und Wirtschaft. Es ist wichtig zu wissen, dass der Mineralölkonzern BP diese Verschiebung in den 2000ern gezielt durch Kampagnen vorangetrieben hat. Irreführende Produkte, wie „sauberes Benzin“ oder „klimaneutrale Flüge“ überschwemmen seither den Markt. (BP war übrigens zwischen 1900 und 2015 allein für 1,5% der weltweiten Emissionen verantwortlich.)

Das komplexe Problem der Klimakatastrophe, die eine globale, politische, wirtschaftliche, soziale, ökologische Krise darstellt, kann nicht von Individuen gelöst werden. Die Verantwortung liegt bei den Verursachern, also Firmen und Staaten aus dem Globalen Norden.

Die Idee des ökologischen Fußabdrucks ist simpel, leicht zu visualisierend und gut zu verstehen. Darum war sie in den letzten 30 Jahren sehr erfolgreich. Und natürlich ist es wichtig, dass jeder Mensch sich seines Impacts auf die Erde und das Klima bewusst ist und sich achtsam verhält. Für echte Lösungen greift sie aber zu kurz.