BUNDjugend  

Moria brennt: Auflösung längst überfällig

In einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen fordern wir von der Bundesregierung, ihre Blockadehaltung umgehend aufzuheben und die sofortige Aufnahme der Menschen nach Deutschland zu organisieren, denn: Wir haben Platz!

Das völlig überfüllte Lager Moria ist zu großen Teilen abgebrannt. 13.000 Menschen haben alles verloren, was kein Zuhause, aber ihre einzige Unterkunft war. Die Menschen in den Lagern sind in Todesangst vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen. Auf europäischem Boden müssen sie weiter in Todesangst leben.

Europa muss endlich aufhören, sich abzuschotten!

Das Feuer ist die Konsequenz einer europäischen Flüchtlingspolitik, die auf Abschottung und Abschreckung setzt. Einer Flüchtlingspolitik, die tötet und die Schutzsuchende in den Lagern über Jahre alleine ließ. Die Katastrophe war vorhersehbar und wurde wissentlich in Kauf genommen.

In Deutschland haben über 170 Kommunen, Städte und Länder ihre Aufnahmebereitschaft seit geraumer Zeit unzählige Male bekundet. Thüringen und Berlin haben Landesaufnahmeanordnungen beschlossen. Bundesinnenminister Seehofer hat diese Solidarität und Bereitschaft jedoch blockiert. Er spricht von einer “europäischen Lösung”, die nichts anderes bedeutet, als ein Festhalten an der unmenschlichen Lagerpolitik, bei der Menschenleben riskiert werden.

Wenn Europa und Deutschland ihre Werte nicht endgültig verraten wollen, muss die Zeit des Nichthandelns mit dem heutigen Tag vorbei sein. 13.000 Menschen in Moria hätten längst evakuiert werden müssen, doch die Bundesregierung hat bislang versagt.

Gemeinsam mit dem DBJR (Deutscher Bundesjugendring) fordern wir die Europäische Union und die Deutsche Bundesregierung außerdem auf sich – parallel zur Aufnahme geflüchteter Menschen – für mehr weltweite Gerechtigkeit durch nachhaltige Entwicklung, wirksame Klimapolitik, faire Handelsabkommen und Friedenspolitik einzusetzen.