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Heute schon aufs Smartphone geschaut? Instagram gecheckt? Snaps verschickt? Für die allermeisten von uns ist ein Leben nur „offline“ kaum noch vorstellbar. Die Digitalisierung ist in aller Munde. Schlagworte zu Digitalisierung – ob Smart City, block chain oder Industrie 4.0 – begegnen uns ständig in Zeitungen, Talkshows und auf Werbebannern. Doch wenn Politik und Wirtschaft von digitalem Fortschritt reden, unterschlagen sie dabei oft, welchen Fortschritt sie meinen und für wen er Vorteile mit sich bringt.
Denn Digitalisierung findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist auf eine ressourcen- und energieintensive Infrastruktur angewiesen. Wäre das Internet ein Land, hätte es weltweit den drittgrößten Stromverbrauch – direkt nach den USA und China! Die Anzahl der digitalen Geräte wächst enorm und mit ihr der Ressourcenverbrauch für ihre Herstellung. Für unsere digitalen, Errungenschaften arbeiten Menschen, vor allem im Globalen Süden, unter widrigsten Bedingungen in Bergbau und Produktionsstätten.
Aktuell trägt die Digitalisierung vor allem dazu bei, einigen wenigen Konzernen viel Profit zu bescheren, statt ein gutes Leben für alle zu ermöglichen. Konzerne wie Google, Facebook und Amazon schaffen mit ihren Angeboten Monopole und können nahezu ungehindert auf unsere Daten zugreifen. Die intransparente Nutzung dieser Daten führt dann beispielsweise dazu, dass wir immer öfter mit immer perfekter auf uns abgestimmten Kaufanreizen konfrontiert sind. Doch nicht nur Unternehmen sammeln fleißig unsere Daten, auch für Regierungen werden wir als digitale Bürger*innen immer transparenter. Überwachungsgesetze, Spionagesoftware oder Vorratsdatenspeicherung, die vermeintlich im Sinne der öffentlichen Sicherheit eingeführt werden, erhöhen gleichzeitig den Druck auf zivilgesellschaftliche Akteure.
All das macht deutlich, dass die Digitalisierung aktuell eher dazu beiträgt, dass ein ressourcenschwerer und global ungleicher Status quo gefestigt wird. Doch wir sollten nicht in eine technikfeindliche Hysterie verfallen. Tatsächlich bietet die Digitalisierung auch eine große Chance, um Ressourcen zu schonen, Partizipation zu ermöglichen, die Vernetzung der Zivilgesellschaft zu vereinfachen und umweltfreundliche Lebensweisen zu verbreiten. Es kommt also darauf an, die Digitalisierung für einen ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Wandel zu nutzen. Damit die Digitalisierung zu einem guten Leben für alle beiträgt, braucht es politische Maßnahmen, die die Digitalisierung anhand sozial-ökologischer Maßstäbe lenken und bewerten kann.
… findest du unter anderem in dieser Broschüre. Wenn du nach Stickern zum Thema Digitalisierung suchst, dann schau mal hier vorbei!
Du möchtest dich gerne intensiver mit dem Thema auseinandersetzen? Unter dem Motto „Bits und Bäume” beschäftigen wir uns in einem Arbeitskreis mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Der AK der BUNDjugend möchten einen Austausch zwischen Ökos und Techies erreichen und gemeinsam die Digitalisierung ökologisch und sozial gestalten. Für mehr Infos wende dich an Irma.