Banking on Climate Chaos
Großbanken haben allein 2024 schwindelerregende 869 Billionen Dollar in fossile Brennstoffe investiert. Der neue Fossil Fuel Finance Report zeigt, wie sehr diese Banken zur Klimakrise beitragen.
Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Einhaltung der 1,5°C-Grenze des Pariser Abkommens kaum mehr möglich ist. Wenn überhaupt, dann müssten bestehende Produktionsinfrastrukturen stillgelegt werden und neue Ausbauten komplett verhindert werden. Das bedeutet, dass kein einziges neues Bohrloch, kein Tankschiff, kein Exportterminal, keine Pipeline usw. mehr gebaut werden darf – die gesamte neue Energieproduktion und -infrastruktur seit 2021 sollte eigentlich auf erneuerbaren, nicht ausbeutenden Energien basieren. Die Daten für 2024 machen jedoch einen beunruhigenden Trend deutlich:
Banken erhöhen ihre Finanzierungen für den Ausbau fossiler Brennstoffe.
Die Banken erwarten Renditen für diese Investitionen während der mehrjährigen Laufzeit der Finanzierungsverträge. Um diese Renditen zu erwirtschaften, müssen die Unternehmen, die fossile Brennstoffe fördern, die Produktion aufrechterhalten und uns so für Jahrzehnte eine größere Abhängigkeit von schmutziger Energie auferlegen und der zerstörerischen Industrie für fossile Brennstoffe weiterhin finanzielle und politische Macht verleihen.
Die Banken argumentieren, dass sie Unternehmen mit fossilen Brennstoffen finanzieren müssen, damit diese sich von fossilen Brennstoffen abwenden können. Aber dieses Argument ist nur dann stichhaltig, wenn das betreffende Unternehmen für fossile Brennstoffe einen glaubwürdigen Umstellungsplan hat, der auch die tatsächliche Einstellung der Produktion beinhaltet. Unabhängige Analysen haben jedoch gezeigt, dass die Umstellungspläne der Öl- und Gaskonzerne nicht glaubwürdig ausgerichtet sind. Jegliche Finanzierung von Unternehmen, die ihre Infrastruktur für fossile Brennstoffe ausbauen, kann nicht als „Umstellungsfinanzierung“ gezählt werden.
Welche deutschen Banken investieren in fossile Brennstoffe?
Der Bericht führt Deutsche Bank, Commerzbank und die DZ Bank an.
Der Bericht
Der Bericht „Banking on Climate Chaos 2025“ ist die bisher umfassendste Analyse des Bankwesens im Bereich der fossilen Brennstoffe. In dieser 16. jährlichen Ausgabe des Berichts werden die Finanzierung fossiler Brennstoffe und die Politik der 65 größten Banken der Welt weiter untersucht. Die Finanzierung fossiler Brennstoffe durch die 65 größten Banken der Welt hat in den neun Jahren seit der Verabschiedung des Pariser Abkommens fast 7,9 Billionen Dollar erreicht, davon allein 869 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
Außerdem werden Geschichten von Menschen erzählt, die sich mit vollem Einsatz gegen zerstörerische Projekte und Unternehmen im Bereich der fossilen Brennstoffe auf der ganzen Welt wehren. 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, und dennoch finanzierten die Großbanken weiterhin den Ausbau fossiler Brennstoffe in Höhe von 429 Milliarden Dollar, und mehr als zwei Drittel der in diesem Bericht erfassten Banken erhöhten ihre Ausgaben für fossile Brennstoffe.
Der Bericht wurde von Rainforest Action Network (RAN), BankTrack, Center for Energy, Ecology, and Development, Indigenous Environmental Network (IEN), Oil Change International (OCI), Reclaim Finance, Sierra Club und Urgewald erstellt und von 480 Organisationen in 69 Ländern auf der ganzen Welt, auch der BUNDjugend, befürwortet.